fillTeaser    Aquarienbau kurz erklärt

Im Februar 1997 bat mich Claus Schaefer einen Bericht über den Aquarienbau zu verfassen. Ich fühlte mich natürlich sehr geehrt und ließ diese Möglichkeit nicht aus.
Seit nunmehr sechs Jahren produziert die Firma Uka Aquarienbau Standardmaße, aber überwiegend Sondermaße.

Was mir zunächst wichtig erscheint, ist, den Aquarianer dahingehend zu sensibilisieren, was heute eigentlich in der Wirtschaft beim Verkauf technischer Produkte üblich ist. Das heißt, wenn man z. B. ein Auto kauft, wird man vom Hersteller oder vom Verkäufer über die Eigenschaften des Produktes aufgeklärt. Oft ist dies aber nicht so im Bereich des Mediums "Aquarium".

Der Aquarianer geht in einen Laden seiner Wahl und kauft ein x-beliebiges Aquarium. Er geht davon aus, daß er ein hochwertiges Produkt erwirbt, was jedoch oft nicht der Fall ist. Äußerlich sehen die Aquarein fast alle gleich aus, und der Aquarianer ist nicht in der Lage zu unterscheiden, ob es sich um ein Produkt guter oder minderer Qualität handelt.

Genug der Vorrede, jetzt zur Sache:

1. Glas

Glas bekommt man heute wie früher in den Stärken 4 mm - 19 mm. Die Qualität des Glases ist hier jedoch von entscheidender Bedeutung. Ich verwende bei dem Bau meiner Aquarien nur deutsches Floatglas. Ob das Glas aus Deutschland oder einem anderen Land kommt, wird später erörtert.

Der Begriff "Float" kommt aus dem Englischen und beschreibt in Kürze das Verfahren der Herstellung. Glas wird im Grunde genommen (vereinfacht beschrieben) aus Sand und einigen Zusätzen in der Glashütte erhitzt, so daß es flüssig ist, dann gewalzt und abgekühlt. Das Floatglas hat die Besonderheit, daß es bei der Produktion computergesteuert einen sehr langsamen Abkühlungsvorgang mit zwischenzeitlicher, zusätzlicher Befeuerung über sich ergehen läßt. Als Endprodukt erhält man Flachgläser, die von der Struktur her fast spannungsfrei sind. Es geht hier nur primär um die Belastung des Glases durch den Wasserdruck, der ja bekanntlicherweise beim Aquarium erheblich ist.

Das Floatglas ist deshalb teurer, weil beim Abkühlungsvorgang zusätzliche Wärme (d.h. Energie) gebraucht wird. Dies bedeutet für den Endverbraucher das ein Qualitätsprodukt (Floatglas) nicht in den Abteilungen der Händler zu suchen ist, die regelrechte Billigware aus dem osteuropäischen Bereich vermarkten, denn ein deutscher Aquarienbauer, der Qualitätsglas verarbeitet, kann nicht kaufmännisch Lieferant für "Verramschungsketten" sein.

Ein weiteres Merkmal hinsichtlich des Floatglases ist die Produktionsstätte. Hierzu ist entscheidend zu bemerken, daß es nicht nur deutsche Anbieter gibt, sondern in erster Linie auch italienische, belgische und englische. Man kann eindeutig sagen, daß alle Gläser, die nach dem Floatverfahren produziert worden sind, für den Aquarienbau tauglich sind.

Meine Entscheidung jedoch, bei der deutschen Flachglas AG zu kaufen, was ich jederzeit per Zertifikat beweisen kann, ist damit zu begründen, daß mit meinem Kauf in Deutschland Arbeitsplätze gesichert werden. Mit dem Kauf der Billigware aus dem Osten werden deutsche Arbeitsplätze vernichtet.

Weiterhin gibt es bei dem Thema Glas die, meines Erachtens, Irrbezeichnung "Kristallspiegelglas". Der Begriff "Kristallspiegelglas" ist technisch veraltet und gehört nicht mehr in das Vokabular eines Aquarienbauers. Der Endverbraucher ist verunsichert, weil er der Meinung sein könnte, daß Kristallspiegelglas etwas grundlegend anderes ist als Floatglas. Es ist in der Tat das gleiche Glas, wobei der Begriff "Kristallspiegelglas" veraltet ist.

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