fillTeaser   Roboterfische kontrollieren Wasserqualität

Roboterfisch Roboterfische zur Erkennung von Gewässer- verschmutzung, entwickelt von britischen Wissenschaftlern, sollen erstmalig in offener See freigegeben werden, um dort Verunreinigungen zu ermitteln.

Die karpfenähnlich geformten Roboterfische werden voraussichtlich im Hafen von Gijon in Nordspanien als Teil eines dreijährigen Forschungsprojekts freigesetzt, das von der Europäischen Kommission finanziert wurde und von der BMT Gruppe, einer unabhängigen Beratungsfirma für Technik und Risikomanagement in der Nähe von London koordiniert wird.

Läuft die Erprobungsphase erfolgreich, hofft man, dass die Fische zukünftig in Flüssen, Seen und in den Ozeanen verwendet werden können, um Verunreinigungen zu ermitteln.

Die lebensechten Geräte, welche die Bewegung eines realen Fisches nachahmen, werden mit kleinen chemischen Sensoren ausgerüstet, um die Quelle der möglicherweise gefährlichen Giftstoffe im Wasser, z.B. durch unzulässiges Verklappen, Lecks in Schiffen oder in den Hafen- oder Unterwasserrohrleitungen, aufzuspüren.

Die Fische sind in der Lage, sich untereinander mittels Ultraschall zu "verständigen". Die gesammelten Informationen werden an einer eigens installierten Ladestation, wo die Fische ihre Batterien aufladen können, via WLAN-Verbindung an die jeweilige Hafenbehörde übermittelt.

Roboterfisch Anders als frühere Roboterfische, die mit Fern- bedienungen arbeiteten, haben die neuen Geräte autonome Navigationssysteme und ermöglichen ihnen, in Häfen unabhängig und ohne irgendeine menschliche Interaktion herumzuschwimmen. Dieses ermöglicht ihnen auch, selbsttätig zu ihrer Ladestation zurückzukehren, wenn die Akku- ladung, welche für ca. acht Stunden reicht, sich dem Ende neigt.

Rory Doyle, Forschungswissenschaftler der BMT Gruppe, beschrieb das Projekt als "einmalig in der Welt" und ergänzte, dass die Wissenschaftler, die mit dem Entwickeln der Fische beschäftigt waren, innovative Methoden angewandt haben, um chemische Verschmutzungen im Wasser zu ermitteln.

"Auch wenn die Anwendung von Roboterfischen zur Ermittlung der Verursacher von Wasserverschmutzungen in den Häfen wie aus einem Zukunftsroman entsprungen zu sein scheint, gibt es sehr praktische Gründe dafür," sagte er. "Wenn wir Fische als Basis verwenden, bauen wir auf ein Design, das durch hunderte Millionen Jahre Entwicklung geschaffen wurde und unglaublich energiesparend ist. Diese Leistungsfähigkeit ist das, was wir garantieren müssen, damit unsere speziellen Sensoren die Unterwasserwelt stundenlang untersuchen können."
Er fügte hinzu: "Wir produzieren ein System, welches die Roboterfische unter Wasser suchen lässt was bedeutet, dass wir nicht nur Chemikalien auf der Oberfläche des Wassers (z.B. Öl) erkennen, sondern auch diejenigen analysieren können, die sich gelöst im Wasser befinden."

Roboterfisch Fünf derartige Roboterfische wurden von Professor Huosheng Hu und seiner Mannschaft am Institut für Informatik und Elektrotechnik der Universität von Essex hergestellt. Er hofft, sie Ende nächsten Jahres in offener See einsetzen zu können.

Roboterfisch Die Fische, die etwa 20.000 britische Pfund (derzeit ca. 22.000 Euro) pro Stück kosten, sind ca. 1,5 Meter lang und schwimmen mit einer Höchstgeschwindigkeit von ungefähr einem Meter pro Sekunde und somit etwa so schnell wie ein Thunfisch. Testexemplare schwimmen bereits im Country Hall Aquarium in London.

Doyle sagte: "Ich bin bei diesem Projekt unglaublich aufgeregt. Wir entwerfen diese Fische sehr sorgfältig, um sicherzustellen, dass sie in der Lage sind, schon kleine chemische Änderungen z.B. durch einen undichten Tank, im Hafenwasser frühzeitig zu erkennen.

"Unsere Hoffnung ist, dass die Existenz dieser Roboterfische möglicherweise vorsätzliche und gefährliche Entsorgungen im Meer verhindern oder kleine Lecks an Schiffstanks lokalisieren hilft, bevor diese zu größeren Umweltschädigungen führen."

Quelle: BMT Group Ltd., Teddington (GB)

(IB)

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