Hühnermist als Fischfutter verbreitet Vogelgrippe
Fischzüchter in Vietnam wurden darüber in Kenntnis gesetzt, dass die gängige Praxis, Exkremente von Hühnern aus entsprechenden Farmen als Fischfutter zu nutzen, zur unkontrollierten Verbreitung der tödlichen Vogelgrippe führt.
Hierzu muss man wissen, dass ca. 20% des Futters, welches Hühner zu sich nehmen, nahezu unverdaut das Huhn wieder verlassen. Zusammen mit dem Restfutter (Mastpellets, Getreidekörner etc.), das mit den Hühnerexkrementen aufgefangen wird, ergibt dies ein billiges und hochverfügbares Fischfutter mit einem Proteingehalt von ca. 30%.
Vor allem in der südvietnamesischen Provinz Dong Nai werden täglich ca. 100 Tonnen Hühnermist in den Tri An-See geschüttet. Dieser See speist den Dong Nai-Fluss, welcher durch die größte Stadt Vietnams, Ho Chi Minh-Stadt (ehem. Saigon), fließt.
Hier werden etwa 7 Millionen Menschen mit Wasser aus dem Dong Nai-Fluss versorgt.
"Hühnerexkremente in den Tri An-See zu schütten, während sich die Vogelgrippe potentiell zu einer Pandemie entwickeln kann, ist höchst gefährlich. Dieses ist daher unverzüglich einzustellen" sagte Le Hoang Sang vom örtlichen Pasteur-Institut.
Hühnerexkremente sind Hauptträger des Virus H5N1, welcher in kühler und feuchter Umgebung ca. 1 Monat überleben kann, in Wasser nur unwesentlich kürzer.
Erschreckend ist hierzu auch die Meldung über den Tod eines 9jährigen Jungen, der im Mekong-Delta (Provinz Tra Vinh) geschwommen ist und sich dort durch den bloßen Kontakt mit Wasser mit dem tödlichen Virus infiziert hat, weil dort Hühnerkadaver im Wasser entsorgt wurden.
Verschiedene Provinzen und Kommunen haben inzwischen zwar angeordnet, dass diese Art der Fischfütterung zu unterlassen ist. Überprüft werden soll es angeblich auch, allerdings ist es schwierig zu kontrollieren, ob die Exkremente nicht in der Nacht in die Seen geschüttet oder per LKW an andere Orte verbracht werden und dort als Fischfutter enden.
Es ist halt in zweierlei Hinsicht billig. Zum einen kann in Mengen anfallender Hühnermist günstig entsorgt und zum anderen Fischfutter auf einfachste und günstigste Weise beschafft werden.
Nur leider werden Menschen und Tiere wieder die Leidtragenden kommerzieller Gewinnsucht sein :(
(ib) Quellen: Nachrichtenagentur Reuters und PFK Magazine