Fischmedikament getrunken, Kind im Krankenhaus
Nicht nur Spül-, Wasch- u. Arzneimittel sollten vor Kindern gut verschlossen werden. Auch der oft nicht abschließbare Aquarienschrank birgt einige Gefahren für die neugierigen Kleinen.
Im vorliegenden Fall hat ein dreijähriges Mädchen aus den USA ca. 60 ml (was einer halben Flasche entsprach) eines dort gegen Ichthyophthirius multifiliis und Pilzinfektionen gebräuchlichen Medikaments getrunken. Dieses Medikament basiert auf 0,075% Malachitgrün.
Sie wurde mit graublau verfärbten Lippen, Armen und Beinen durch ihren Vater gefunden und umgehend in ein Krankenhaus eingeliefert. Sie war ansprechbar und zeigte Beschwerden und Anzeichen einer Zyanose, einer Störung im Blutsauerstoffgehalt, welche sich u.a. in Blaufärbung der Haut und Schleimhäute zeigt.
Da sie eigentlich organisch gesund war, lag hier eine Methämoglobinämie vor. „Das in den roten Blutkörperchen vorhandene Hämoglobin, das dem Sauerstofftransport dient, wird dabei in das funktionsunfähige Methämoglobin umgewandelt (oxidiert) und steht damit nicht mehr für den Sauerstofftransport zur Verfügung.“ (Quelle: Wikipedia). Verursacht wurde dies durch die Einnahme einer Substanz, die oxidierend auf den roten Blutfarbstoff wirkt, nämlich dem Malachitgrün.
Bei höheren Konzentrationen kann dies vor allem bei Babys und Kleinkindern durchaus zum Tod führen!
Das Mädchen wurde auf der Intensivstation mit Methylenblau behandelt, welches den Abbau von Methämoglobin beschleunigt. Nach 20 Stunden waren die Blutwerte und der Allgemeinzustand wieder normal.
Dieser Vorfall zeigt, dass man auch mit in der Aquaristik gebräuchlichen Heilmitteln und Testreagenzien nicht zu sorglos umgehen sollte und diese immer gut wegschließt. Vor allem dann, wenn sich kleine Kinder im Haushalt befinden.
Quelle: PFK Magazine
(IB)