
Kurzes Leben fuer eine Grundel


Ein kleiner Rifffisch, der nur 59 Tage lebt, hat laut Forschern in Australien die kürzeste Lebensdauer aller Wirbeltiere.
Martial Depczynski und Professor David Bellwood von der James Cook University in Townsville (Queensland, Australien) studierten den Lebenszyklus der rötlichen Grundel Eviota sigillata im Great Barrier Reef.
Der Fisch, der zwischen 11 und 20 mm groß wird, legt täglich einen Ring in seinen Otolithen, den Ohrsteinen an, anhand derer die Lebensdauer abgezählt werden kann. Die Forscher vermuten, das der außerordentliche Lebenszyklus von Eviota sigillata sich als Gegenpart zu der hohen Sterblichkeitsrate durch Fressfeinde entwickelt hat.
"In solchen Fällen", sagte Depczynski, "bevorzuge die Natur häufig eine lebhaftschnelle, junge Strategie, in der schnelles Wachstum und Entwicklung für verringerte Lebenserwartung entschädigt."
Diese Theorie wurde durch einen türkisen Killifisch (Notobranchius furzeri) gestützt, von dem eigentlich angenommen wurde, die kürzeste Lebensdauer unter Wirbeltieren zu haben. Er lebt in Regenlachen und Tümpeln in Afrika und muss seinen reproduktiven Zyklus vor dem Trockenfallen der Lachen beendet haben.
Obwohl Eviota sigillata selten mehr als zwei Monate überlebt, führt er ein hektisches Leben. "Er brütet etwa 400 Eier aus, die vom Vatertier betreut und heftig verteidigt werden", sagte Depczynski. Sie entwickeln sich innerhalb von drei Wochen zu Larven, also fast die Hälfte ihrer Lebenszeit, bevor sie in das Korallenriff entlassen werden, wo sie sich ca. 10-12 Tage zur Geschlechtsreife entwickeln. In der folgenden kurzen Zeit von gerade mal ca. 25 Tagen, legt eine weibliche Grundel bei drei Paarungen jeweils ca. 130 Eier.
(Quelle: IOL, Kapstadt, Südafrika)
(ib)